Für George Banks (Steve Martin) bedeutet seine Tochter Annie (Kimberly Williams) das ganze Glück der Erde. Als die 21-Jährige ihrem Vater jedoch mitteilt, dass sie beschlossen hat zu heiraten, bricht für George unerwartet eine Welt zusammen. Fest davon überzeugt, dass der zukünftige Bräutigam Bryan MacKenzie (George Newbern) ein eingebildeter Schnösel und Nichtsnutz ist, wird George schnell eines Besseren belehrt. Der junge Mann stellt sich als liebenswerter und höfflicher junger Mann heraus, der Annie auf Händen trägt. Auch nach einem Besuch bei dessen netten und sympathischen Eltern will sich einfach kein triftiger Grund erkennen lassen, der gegen die Hochzeit sprechen könnte. Und so bleibt dem enttäuschten Familienvater nichts anderes übrig, als der Hochzeit seiner Tochter zuzustimmen. Gemeinsam mit dem ausgeflippten Partyveranstalter Franck Eggelhoffer (Martin Short) nehmen die Hochzeitsplanungen ihren Lauf. Während sich alle anwesenden Personen im Haus nur noch um Hochzeitskleider, Hochzeitstorte und Brautkleid Gedanken machen, sieht George der bevorstehenden Trauung mit gemischten Gefühlen entgegen. Nicht nur die in die Höhe schnellenden Kosten der Feier, sondern auch der baldige Auszug seiner Tochter, überfordern den Brautvater zusehends.
Das Remake von Regisseur Charles Shyer basiert auf Vincente Minellis gleichnamigen Klassiker aus dem Jahr 1950, in dem Spencer Tracy und Elizabeth Taylor das liebenswerte Vater-Tochter-Duo verkörperten. Ausgestattet mit modernisierten Gags und einem neuartigen Look, wird dem Hochzeitsvideo ein neues Antlitz verliehen, das dem Charme des Originals dennoch beibehält. Bodenständig, sentimental und romantisch schön wird die Handlung in stimmigen Bildern in Szene gesetzt. In den unkonventionellen Hochzeitsfilm mischen sich zudem rührend-emotionale Momente, in denen die enge Beziehung zwischen Vater und Tochter genauer betrachtet werden. Der Zuschauer wird Zeuge wie schwer es George fällt, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass seine Tochter bald ausziehen wird. Doch dann erkennt der Vater der Braut, dass er ihrem Glück nicht weiter im Weg stehen darf. Seine Erkenntnis verdeutlich sich für das Publikum durch den wundervollen Moment, als er den Streit des Brautpaares schlichtet und sie zur Hochzeit ermutigt. Wenn dem Brautvater am Ende der Feier nur ein Hochzeitsfoto als Erinnerung an die gemeinsame Zeit mit seiner Tochter bleibt, rührt dies den Zuschauer zu Tränen.

Steve Martin haucht seiner Hauptfigur sowohl den notwendigen Ernst, als auch charakterliche Stärke ein, um seine Entwicklung als Familienvater souverän und nachvollziehbar darzustellen. Wenn sich für ihn die Hochzeit seiner Tochter zu einen wahren Albtraum entwickelt und die bevorstehenden Veränderungen für ihn nicht tragbar scheinen, bringt ihm dies Sympathie entgegen. Diane Keaton („Morning Glory“) bildet als euphorische Brautmutter einen liebenswerten Gegenpart zu ihrem Ehemann, wodurch eine humorvolle Aufeinanderprallungen der Meinungen entsteht. Martin Short als extrovertierter Hochzeitsplaner, mit Vorliebe für ungewöhnliche Accessoires, sorgt für zusätzliche Situationskomik. Die junge Kimberly Williams, die gemeinsam mit Steve Martin („Housesitter“) mit dem MTV Movie Award ausgezeichnet wurde, brilliert als schöne Tochter. Im Erscheinungsjahr landete die bezaubernde Hochzeitskomödie auf Platz neun der erfolgreichsten Filme von 1991.

Fazit: Eine warmherzige und sentimentale Hochzeitskomödie, in der Steve Martin als überforderter Brautvater die Beziehung zwischen Vater und Tochter auf eine neue Gefühlsebene hebt.

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